Zitat von Riverrun im Beitrag #5824Soll der Lohn eigentlich dann an die Produktivität der Arbeitnehmer oder an die Produktivität des Unternehmens gekoppelt werden? ^^
Zumindest nicht nur. Eine gesteigerte Produktivität kann auch andere Faktoren haben. Außerdem hast du die Frage mit einer Gegenfrage beantwortet. Wir sollten uns schon an die TFW üblichen Elokwenzrichtlinien halten.
Zitat von Struffi im Beitrag #5822Es braucht endlich gesetzliche Regelungen in Europa, die die Produktivitätsentwicklung der Unternehmen an die Lohnentwicklung der Belegschaft koppelt (denn wer soll die Produkte kaufen, wenn die Produktivität nicht ausgezahlt wird?)
Also das letzte Problem, das die deutsche Wirtschaft hat, ist ja wohl die Nachfrage nach ihren Produkten. Und wenn man Lohn an Produktivität koppeln will, dann muss man erstmal überhaupt Arbeit haben.
Und Keynes soll ein Liberaler gewesen sein? Der stand ja gerade für staatlichen Interventionismus...
Alter entweder du kannst es nicht verstehen oder du willst es nicht Das hab ich doch gerade beschrieben, warum die Deutsche Wirtschaft so "boomt" und warum sie dies auf völlig perverse Weise tut. Gegen jede Makroökonomische Logik! Wie sollen die Länder auf Dauer immer mehr Schulden machen, um deutsche Waren zu kaufen?
Keynes war zutiefst von der Marktwirtschaft überzeugt und Mitglied in der Liberal-Party. Er wollte schlicht und einfach den Kapitalismus retten und hat als erster ein Konzept auf Internationaler Ebene entwickelt, mit z.B. ausgeglichenen Handelsbilanzen und staatlicher Intervention in der Krise, die der Neoliberalismus Heute und der "Laissez-Faire"-Liberalismus in den ersten Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts maßgeblich verursacht haben. Übrigens hat man auch die Finanzkrise so gehändelt, weil die privaten Banken und Unternehmen (siehe Abwrackprämie und Anstieg der Staatsverschuldung durch Konjunkturprogramme) weinend und klagend an der Brust von Mutter Staat gesäugt werden mussten, bis sie wieder aufgepäppelt waren. Man ist hier also mal wieder Keynes vorgegangen weil die Neoklassik, wie eigentlich immer, grandios versagt hatte.
Zitat von Riverrun im Beitrag #5827Zumindest nicht nur. Eine gesteigerte Produktivität kann auch andere Faktoren haben. Außerdem hast du die Frage mit einer Gegenfrage beantwortet. Wir sollten uns schon an die TFW üblichen Elokwenzrichtlinien halten.
Na dann erzähl mal welche anderen Faktoren? Sorry bot sich wieder ne Gegenfrage an^^
Maschinen, Anlagen, Software usw. Also muss man zuerst die Maschine bezahlen und den Ertrag daraus dem Lohn zuschlagen? Oder wie stellst du dir das vor? Darauf wird es in vielen vielen Jahren hinauslaufen, da es kaum noch Arbeit gibt aber davon sind wir noch weit entfernt. Bis dahin wird die Innovationskraft einer freien Marktwirtschaft (mit sozialen, ökologischen Rahmenbedingungen natürlich) benötigt.
Zitat von Struffi im Beitrag #5822Es braucht endlich gesetzliche Regelungen in Europa, die die Produktivitätsentwicklung der Unternehmen an die Lohnentwicklung der Belegschaft koppelt (denn wer soll die Produkte kaufen, wenn die Produktivität nicht ausgezahlt wird?)
Also das letzte Problem, das die deutsche Wirtschaft hat, ist ja wohl die Nachfrage nach ihren Produkten. Und wenn man Lohn an Produktivität koppeln will, dann muss man erstmal überhaupt Arbeit haben.
Und Keynes soll ein Liberaler gewesen sein? Der stand ja gerade für staatlichen Interventionismus...
Alter entweder du kannst es nicht verstehen oder du willst es nicht Das hab ich doch gerade beschrieben, warum die Deutsche Wirtschaft so "boomt" und warum sie dies auf völlig perverse Weise tut. Gegen jede Makroökonomische Logik! Wie sollen die Länder auf Dauer immer mehr Schulden machen, um deutsche Waren zu kaufen?
Keynes war zutiefst von der Marktwirtschaft überzeugt und Mitglied in der Liberal-Party. Er wollte schlicht und einfach den Kapitalismus retten und hat als erster ein Konzept auf Internationaler Ebene entwickelt, mit z.B. ausgeglichenen Handelsbilanzen und staatlicher Intervention in der Krise, die der Neoliberalismus Heute und der "Laissez-Faire"-Liberalismus in den ersten Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts maßgeblich verursacht haben. Übrigens hat man auch die Finanzkrise so gehändelt, weil die privaten Banken und Unternehmen (siehe Abwrackprämie und Anstieg der Staatsverschuldung durch Konjunkturprogramme) weinend und klagend an der Brust von Mutter Staat gesäugt werden mussten, bis sie wieder aufgepäppelt waren. Man ist hier also mal wieder Keynes vorgegangen weil die Neoklassik, wie eigentlich immer, grandios versagt hatte.
mich würde mal die Meinung von @RafaNadal_16&BVB_1909 interessieren der müsste da wohl die fundiertesten Kenntnisse haben. nach meinen bescheidenen Ausflügen in die makroökonomie und Erfahrungswerten würde ich auch sagen dass sich viele linke auf keynes beziehen.
Zitat von Struffi im Beitrag #5822Es braucht endlich gesetzliche Regelungen in Europa, die die Produktivitätsentwicklung der Unternehmen an die Lohnentwicklung der Belegschaft koppelt (denn wer soll die Produkte kaufen, wenn die Produktivität nicht ausgezahlt wird?)
Also das letzte Problem, das die deutsche Wirtschaft hat, ist ja wohl die Nachfrage nach ihren Produkten. Und wenn man Lohn an Produktivität koppeln will, dann muss man erstmal überhaupt Arbeit haben.
Und Keynes soll ein Liberaler gewesen sein? Der stand ja gerade für staatlichen Interventionismus...
Alter entweder du kannst es nicht verstehen oder du willst es nicht Das hab ich doch gerade beschrieben, warum die Deutsche Wirtschaft so "boomt" und warum sie dies auf völlig perverse Weise tut. Gegen jede Makroökonomische Logik! Wie sollen die Länder auf Dauer immer mehr Schulden machen, um deutsche Waren zu kaufen?
Schulden entstehen immer. Oder glaubst Du, dass man deutsche Waren geschenkt bekommt, nur weil man Deutscher ist? Die müssen sich genauso verschulden.
Allerdings bekommst Du auch einen entsprechenden Gegenwert, wenn Du deutsche Gerätschaften kaufst. Darum ist der Export-Boom ja auch gar nicht wirklich wünschenswert, weil Kapital ins Ausland geht und die entsprechenden Investitionen im Inland ausbleiben.
Die Frage zur Alternative zur Agenda 2010 wurde übrigens nicht wirklich beantwortet. Hätte mich auch gewundert.
Zitat von Darth Roger im Beitrag #5823 Und Keynes soll ein Liberaler gewesen sein? Der stand ja gerade für staatlichen Interventionismus...
Ich seh da keinen Widerspruch. Man sollte nicht auf FDP und Konsorten reinfallen, die den Begriff der Freiheitlichkeit pervertiert haben in eine "Freiheit für die Ausbeuter".
Julietta von Görges for Weltpräsidentin! ------ Sascha Zverev: "I was born with a tennis racket in my hands." ------ Novak Dopingvic: "Kosovo is Kosovo." "I replace missing talent with doping." - retired in 2017
Zitat von Darth Roger im Beitrag #5823 Und Keynes soll ein Liberaler gewesen sein? Der stand ja gerade für staatlichen Interventionismus...
Ich seh da keinen Widerspruch. Man sollte nicht auf FDP und Konsorten reinfallen, die den Begriff der Freiheitlichkeit pervertiert haben in eine "Freiheit für die Ausbeuter".
Na ja, wenn sich der Staat aus allem raushalten soll, dann gilt das eigentlich auch für die Wirtschaftspolitik.
Außerdem kann man nicht "zutiefst" von der Marktwirtschaft überzeugt sein, wenn man andererseits dann doch wieder Interventionismus einfordert. Man kann nicht alles haben
Zitat von Darth Roger im Beitrag #5834 Na ja, wenn sich der Staat aus allem raushalten soll, dann gilt das eigentlich auch für die Wirtschaftspolitik.
Das ist eben gerade nicht freiheitlich, wenn sich der Staat überall raushält. Freiheit muss auch für die Verlierer der Gesellschaft gelten und deswegen ist soziale Politik auch eine freiheitliche Politik... Der Staat hat sich nur da rauszuhalten, wo er die Freiheiten seiner Bürger beschränkt.
Julietta von Görges for Weltpräsidentin! ------ Sascha Zverev: "I was born with a tennis racket in my hands." ------ Novak Dopingvic: "Kosovo is Kosovo." "I replace missing talent with doping." - retired in 2017
Zitat von Darth Roger im Beitrag #5834 Na ja, wenn sich der Staat aus allem raushalten soll, dann gilt das eigentlich auch für die Wirtschaftspolitik.
Das ist eben gerade nicht freiheitlich, wenn sich der Staat überall raushält. Freiheit muss auch für die Verlierer der Gesellschaft gelten und deswegen ist soziale Politik auch eine freiheitliche Politik... Der Staat hat sich nur da rauszuhalten, wo er die Freiheiten seiner Bürger beschränkt.
Das sehe ich auch so. Aber die Liberal Party eigentlich nicht
Zitat von Struffi im Beitrag #5822Es braucht endlich gesetzliche Regelungen in Europa, die die Produktivitätsentwicklung der Unternehmen an die Lohnentwicklung der Belegschaft koppelt (denn wer soll die Produkte kaufen, wenn die Produktivität nicht ausgezahlt wird?)
Also das letzte Problem, das die deutsche Wirtschaft hat, ist ja wohl die Nachfrage nach ihren Produkten. Und wenn man Lohn an Produktivität koppeln will, dann muss man erstmal überhaupt Arbeit haben.
Und Keynes soll ein Liberaler gewesen sein? Der stand ja gerade für staatlichen Interventionismus...
Alter entweder du kannst es nicht verstehen oder du willst es nicht Das hab ich doch gerade beschrieben, warum die Deutsche Wirtschaft so "boomt" und warum sie dies auf völlig perverse Weise tut. Gegen jede Makroökonomische Logik! Wie sollen die Länder auf Dauer immer mehr Schulden machen, um deutsche Waren zu kaufen?
Keynes war zutiefst von der Marktwirtschaft überzeugt und Mitglied in der Liberal-Party. Er wollte schlicht und einfach den Kapitalismus retten und hat als erster ein Konzept auf Internationaler Ebene entwickelt, mit z.B. ausgeglichenen Handelsbilanzen und staatlicher Intervention in der Krise, die der Neoliberalismus Heute und der "Laissez-Faire"-Liberalismus in den ersten Jahrzehnten des 20.Jahrhunderts maßgeblich verursacht haben. Übrigens hat man auch die Finanzkrise so gehändelt, weil die privaten Banken und Unternehmen (siehe Abwrackprämie und Anstieg der Staatsverschuldung durch Konjunkturprogramme) weinend und klagend an der Brust von Mutter Staat gesäugt werden mussten, bis sie wieder aufgepäppelt waren. Man ist hier also mal wieder Keynes vorgegangen weil die Neoklassik, wie eigentlich immer, grandios versagt hatte.
mich würde mal die Meinung von @RafaNadal_16&BVB_1909 interessieren der müsste da wohl die fundiertesten Kenntnisse haben. nach meinen bescheidenen Ausflügen in die makroökonomie und Erfahrungswerten würde ich auch sagen dass sich viele linke auf keynes beziehen.
Und wenn "Linke" sich auf Keynes beziehen ist das automatisch falsch, oder wie darf ich das verstehen?^^
Zitat von Riverrun im Beitrag #5830Maschinen, Anlagen, Software usw. Also muss man zuerst die Maschine bezahlen und den Ertrag daraus dem Lohn zuschlagen? Oder wie stellst du dir das vor? Darauf wird es in vielen vielen Jahren hinauslaufen, da es kaum noch Arbeit gibt aber davon sind wir noch weit entfernt. Bis dahin wird die Innovationskraft einer freien Marktwirtschaft (mit sozialen, ökologischen Rahmenbedingungen natürlich) benötigt.
Maschinen, Anlagen, Software usw. müssen natürlich bezahlt werden. Allerdings werden diese ja auch wieder nur durch Lohnarbeiter in Unternehmen hergestellt und so schließt sich der Kreis. Natürlich müssen die Investitionen mit den Löhnen auch verrechnet werden. Aber kein Arbeitnehmer hat ja etwas gegen sinnvolle Investitionen, die in Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit und Innovation seines Unternehmens sichern Die Frage ist eben nur, wer dann diese dadurch gewonnene Produktivität erhält. Die Mitarbeiter im Unternehmen z.B. durch Arbeitszeitverkürzung oder Lohnerhöhung oder die Share-Holder. Letztere ist eine schlechte Idee, weil diese einen Großteil nicht nur wieder investieren, sondern in die Finanzspekulation geben. Die "Finanzkrise" ist doch ein tolles Beispiel, oder was wieder vor einigen Tagen an der Börse in den USA passiert ist.
Zitat von Darth Roger im Beitrag #5815Die FPÖ brüstet sich aber wohl gerne als "Partei des kleinen Mannes". So ganz passt das also nicht zusammen
Das tut die SPD auch
tun sie das nicht alle ...
Genau das und genau das ist das arge, wo ich mir denke "hä Leuite, ihr könnt ja nicht sooo verblöded sein"
Als ob es den Politikern, den meisten zumindest, echt am Herzen liegt, irgendeine Art von Lohn- und Lebensgerechtigkeit in einem Land aufzubauen^^
So beschämend das auch jetzt ist, zwar nicht für mich aber für viele Vollpfosten Serben in Österreich: So viele haben die FPÖ gewählt, nur weil der Typ "Kosovo ist Serbien" geschrien hat und Staatsbesuche nach Serbien und Republika Srpska machte, zusätzlich noch bei den Plakaten mit dem Bandl was wir von der Kirche meistens ums handgelenk tragen etc. Die Pfosten haben echt geglaubt, dass dem Typen was an den Serben in ÖSterreich liegt.... meine Güte ihr Deppen, würde es allein in Wien und Umgebung nicht um die umgerechnet ca. 200.000 Serben geben, wären wir dem Typen doch scheißegal, es geht nur um Wählerstimmen, das wollen die aber nicht einsehen. Und jetzt wundern sich einige warum es kein mediales tratra gibt etc.
Naja, wir werden sehen was diese Regierung so zustande bringt, bis jetzt hat sich ja nicht wirklich viel geändert, wie gesagt, viele Beihilfen wollen sie kürzen und die Studiengebühren wieder einführen, was dem "kleinen Mann" irgendwie nicht zu gute kommt!^^
The Destroyer, The Killer, The biggest Motherfucker in the "Tenniszirkus" - No1e Novak Djokovic
"Tennis is poetry, Ball is life, love your family or i'll stab you with a knife"
Zitat von Struffi im Beitrag #5822Es braucht endlich gesetzliche Regelungen in Europa, die die Produktivitätsentwicklung der Unternehmen an die Lohnentwicklung der Belegschaft koppelt (denn wer soll die Produkte kaufen, wenn die Produktivität nicht ausgezahlt wird?)
Also das letzte Problem, das die deutsche Wirtschaft hat, ist ja wohl die Nachfrage nach ihren Produkten. Und wenn man Lohn an Produktivität koppeln will, dann muss man erstmal überhaupt Arbeit haben.
Und Keynes soll ein Liberaler gewesen sein? Der stand ja gerade für staatlichen Interventionismus...
Alter entweder du kannst es nicht verstehen oder du willst es nicht Das hab ich doch gerade beschrieben, warum die Deutsche Wirtschaft so "boomt" und warum sie dies auf völlig perverse Weise tut. Gegen jede Makroökonomische Logik! Wie sollen die Länder auf Dauer immer mehr Schulden machen, um deutsche Waren zu kaufen?
Schulden entstehen immer. Oder glaubst Du, dass man deutsche Waren geschenkt bekommt, nur weil man Deutscher ist? Die müssen sich genauso verschulden.
Allerdings bekommst Du auch einen entsprechenden Gegenwert, wenn Du deutsche Gerätschaften kaufst. Darum ist der Export-Boom ja auch gar nicht wirklich wünschenswert, weil Kapital ins Ausland geht und die entsprechenden Investitionen im Inland ausbleiben.
Die Frage zur Alternative zur Agenda 2010 wurde übrigens nicht wirklich beantwortet. Hätte mich auch gewundert.
Ganz falsch Darth! In Deutschland sind sowohl die privaten Haushalte, die Unternehmen und durch die schwarze Null Schäubles nun auch der Staat Netto-Sparer. D.h. Deutschland erwartet in Summe, dass ausschließlich das Ausland für die Schulden der deutschen Vermögen aufkommt! Mit dem "geschenkt" hast du aber in anderer Hinsicht reccht: Wenn Deutschland weiter diesen Kurs fährt werden die Südländer aus dem Euro ausscheiden (vielleicht auch Frankreich) und dann wird über das Wechselkursventil so stark abgewertet, dass Deutschland die Schulden nur noch in dieser um 30-50% schwächeren Währung (wenn überhaupt) zurückbezahlt bekommt. Ähnlich lief es auch in Argentinien, als man das Land mit der Dollar-Bindung neoliberal gegen die Wand gefahren hat.
Es bringt aber wohl nichts deutsche Gerätschaften zu kaufen, wenn du sie dir gar nicht leisten kannst, weil du den Schuldendienst nicht erfüllen kannst? Nichts anderes bedeuten die Exportüberschüsse auf Dauer. Wenn man aber in einer Währungunion die Löhne drückt wie Deutschland und andere Länder durch übermäßiges Erhöhen dieser das Inflationsziel nach oben verfehlen, ist dies aber die einzig logische Konsequenz. Durch das Drücken der Löhne in Deutschland kann im Vergleich zur Exportwirtschaft auch gar keine Binnenkonjunktur anspringen. Denn noch mal die Frage: Woher kommt die Binnennachfrage? Na nun maßgeblich von den Löhnen der Bevölkerung bzw. Arbeitnehmer!
Natürlich habe ich Alternativen zur Agenda ausgeführt! Allerdings noch die Arbeitszeitverkürzung als weiteres Instrument zur Verwendung der Produktivität vergessen. Dadurch würde die Ware Arbeit verknappt und es könnten Millionen von Teilzeit in Vollzeit und andere überhaupt erst in den Arbeitsmarkt integriert werden. Ergo, Arbeitslosigkeit durch Lohnerhöhung und Arbeitszeitverkürzung bekämpfen. Die IG-Metall hat es ja ansatzweise versucht, ist allerdings aufgrund ihrer fehlenden Macht kläglich gescheitert. Über 27 Monate ist diese Lohnerhöhung viel zu gering und an viel zu viel willkürliche Bedingungen geknüpft.
Zitat von Darth Roger im Beitrag #5834 Na ja, wenn sich der Staat aus allem raushalten soll, dann gilt das eigentlich auch für die Wirtschaftspolitik.
Das ist eben gerade nicht freiheitlich, wenn sich der Staat überall raushält. Freiheit muss auch für die Verlierer der Gesellschaft gelten und deswegen ist soziale Politik auch eine freiheitliche Politik... Der Staat hat sich nur da rauszuhalten, wo er die Freiheiten seiner Bürger beschränkt.
Also für dich? Schön, dass du es wenigstens zugibst!
Eine Investition ist immer auch eine Schuld. Ist doch eigentlich nicht so schwierig.
Ansonsten lese ich hier immer nur, wie toll man die Arbeitssituation von Angestellten verbessern kann, aber nirgends, wie man die Leute überhaupt erst in Arbeit bekommt. Durch Lohnerhöhungen konterkarierst Du den gewünschten Effekt wohl eher.
Zitat von Riverrun im Beitrag #5830Maschinen, Anlagen, Software usw. Also muss man zuerst die Maschine bezahlen und den Ertrag daraus dem Lohn zuschlagen? Oder wie stellst du dir das vor? Darauf wird es in vielen vielen Jahren hinauslaufen, da es kaum noch Arbeit gibt aber davon sind wir noch weit entfernt. Bis dahin wird die Innovationskraft einer freien Marktwirtschaft (mit sozialen, ökologischen Rahmenbedingungen natürlich) benötigt.
Maschinen, Anlagen, Software usw. müssen natürlich bezahlt werden. Allerdings werden diese ja auch wieder nur durch Lohnarbeiter in Unternehmen hergestellt und so schließt sich der Kreis. Natürlich müssen die Investitionen mit den Löhnen auch verrechnet werden. Aber kein Arbeitnehmer hat ja etwas gegen sinnvolle Investitionen, die in Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit und Innovation seines Unternehmens sichern Die Frage ist eben nur, wer dann diese dadurch gewonnene Produktivität erhält. Die Mitarbeiter im Unternehmen z.B. durch Arbeitszeitverkürzung oder Lohnerhöhung oder die Share-Holder. Letztere ist eine schlechte Idee, weil diese einen Großteil nicht nur wieder investieren, sondern in die Finanzspekulation geben. Die "Finanzkrise" ist doch ein tolles Beispiel, oder was wieder vor einigen Tagen an der Börse in den USA passiert ist.
Die Share-Holder haben die Maschinen aber nunmal bezahlt. Sorry Struffi aber du solltest bei der Medizin bleiben. ^^ Wirtschaft funktioniert so nicht ...
Zitat von Darth Roger im Beitrag #5823 Und Keynes soll ein Liberaler gewesen sein? Der stand ja gerade für staatlichen Interventionismus...
Ich seh da keinen Widerspruch. Man sollte nicht auf FDP und Konsorten reinfallen, die den Begriff der Freiheitlichkeit pervertiert haben in eine "Freiheit für die Ausbeuter".
Na ja, wenn sich der Staat aus allem raushalten soll, dann gilt das eigentlich auch für die Wirtschaftspolitik.
Außerdem kann man nicht "zutiefst" von der Marktwirtschaft überzeugt sein, wenn man andererseits dann doch wieder Interventionismus einfordert. Man kann nicht alles haben
Möglichst wenig Staat ist auch nur ein pervertierter Propaganda-Begriff des Neoliberalismus und hat nichts mit anderen Formen des Liberalismus, z.B. der Aufklärung, gemeinsam. Beim Neoliberalismus geht es ja eben mehr um einen Sozialismus für die Geldmächtigen bzw. das Kapital. Man schaue sich allein die Militärausgaben und die Steuerzahlungen von Großunternehmen an. Das Gegenteil ist also der Fall: der Neoliberalismus tut alles dafür, dass es eben keinen richtigen Markt gibt auf dem die Waren fair gehandelt werden können und braucht dafür unbedingt einen starken Staat in seinem Sinne. Für Subventionen, Militärische Unterstützung, Verrechtlichung von Privilegien etc. Außerdem: warum sollte der Staat nicht auch marktwirtschaftlich auftreten können? Siehe z.B. China, Japan, Südkorea oder sogar Renault in Frankreich etc. Staat heißt ja nicht automatisch Planwirtschaft ala Stalin und Co.
Keynes war ja eben kein Neoklassiker bzw. Neoliberaler und wollte die "Laissez-faire"-Marktwirtschaft aufgrund der Wirtschaftskrisen und den daraus gewonnenen Erkenntnissen abschaffen. Daher ist ihm der Staat eingefallen, da dieser, im Gegensatz zu Unternehmen, nicht nur für sein eigenes Wohl zu sorgen hat und in der Krise nicht zum Sparer werden darf (was für Unternehmen völlig rational und sinnvoll ist).
Außerdem leben wir im Kapitalismus...Kann irgendjemand das Kapital zwingen zu investieren in der Krise und bei Arbeitslosigkeit? Nein das können wir leider nicht! Wir können immer nur "Investitionsreize" wie z.B. die Agenda 2010 setzen und hoffen, dass dies die Leute zur Arbeit peitscht und das Kapital daraufhin auch bereit ist zu investieren.Wir lassen uns dadurch quasi vom Kapital erpressen! Daher muss dieses System abgeschafft werden, das nur auf Habgier und Gewinn aus ist! Der Staat muss leider im Kapitalismus für die fehlende Nachfrage sorgen und hat damit zumindest das schlimmste in der "Finanzkrise" verhindert!
Zitat von Struffi im Beitrag #5844Der Staat muss leider im Kapitalismus für die fehlende Nachfrage sorgen und hat damit zumindest das schlimmste in der "Finanzkrise" verhindert!
Ja, durch Papiergeld, das er niemals zurückzahlen kann
Zitat von Darth Roger im Beitrag #5842Daran ist rein gar nichts falsch
Eine Investition ist immer auch eine Schuld. Ist doch eigentlich nicht so schwierig.
Ansonsten lese ich hier immer nur, wie toll man die Arbeitssituation von Angestellten verbessern kann, aber nirgends, wie man die Leute überhaupt erst in Arbeit bekommt. Durch Lohnerhöhungen konterkarierst Du den gewünschten Effekt wohl eher.
Maaaaaaaaaaaan in Deutschland sind alle bis auf das Ausland Netto-Sparer. Auch die Unternehmen! Sie machen ja auch Gewinne mit denen sie Investieren können. Wie kommst du daher darauf, dass eine Investition immer eine Schuld ist? Soll ich dir noch die Statistik rauskramen?^^
Und die Agenda 2010 funktioniert eben nur in einer Währungsunion.
Durch Lohnerhöhung generiert man eine höhere Nachfrage, also auch einen höheren Konsum und setzt auf diese Weise Investitionsreize.
Zitat von Struffi im Beitrag #5844Der Staat muss leider im Kapitalismus für die fehlende Nachfrage sorgen und hat damit zumindest das schlimmste in der "Finanzkrise" verhindert!
Ja, durch Papiergeld, das er niemals zurückzahlen kann
Hast du dir mal angeschaut wie sich die Staatsverschuldung in Deutschland in den letzten Jahren entwickelt hat?
Zitat von Riverrun im Beitrag #5830Maschinen, Anlagen, Software usw. Also muss man zuerst die Maschine bezahlen und den Ertrag daraus dem Lohn zuschlagen? Oder wie stellst du dir das vor? Darauf wird es in vielen vielen Jahren hinauslaufen, da es kaum noch Arbeit gibt aber davon sind wir noch weit entfernt. Bis dahin wird die Innovationskraft einer freien Marktwirtschaft (mit sozialen, ökologischen Rahmenbedingungen natürlich) benötigt.
Maschinen, Anlagen, Software usw. müssen natürlich bezahlt werden. Allerdings werden diese ja auch wieder nur durch Lohnarbeiter in Unternehmen hergestellt und so schließt sich der Kreis. Natürlich müssen die Investitionen mit den Löhnen auch verrechnet werden. Aber kein Arbeitnehmer hat ja etwas gegen sinnvolle Investitionen, die in Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit und Innovation seines Unternehmens sichern Die Frage ist eben nur, wer dann diese dadurch gewonnene Produktivität erhält. Die Mitarbeiter im Unternehmen z.B. durch Arbeitszeitverkürzung oder Lohnerhöhung oder die Share-Holder. Letztere ist eine schlechte Idee, weil diese einen Großteil nicht nur wieder investieren, sondern in die Finanzspekulation geben. Die "Finanzkrise" ist doch ein tolles Beispiel, oder was wieder vor einigen Tagen an der Börse in den USA passiert ist.
Die Share-Holder haben die Maschinen aber nunmal bezahlt. Sorry Struffi aber du solltest bei der Medizin bleiben. ^^ Wirtschaft funktioniert so nicht ...
Was bist du nochmal von Beruf, das dich hier qualifiziert? Wie entsteht das Kapital der Share-Holder, mit dem sie die Maschinen gekauft haben Riverrun? Wie funktioniert denn Wirtschaft Riverrun? Ich bin gespannt auf deine Modelle!
Zitat von Struffi im Beitrag #5847in Deutschland sind alle bis auf das Ausland Netto-Sparer.
Das überrascht kaum, weil das Ausland eher selten in Deutschland liegt
Kann es sein, dass Du Netto-Gläubiger meinst?
Zitat von Struffi im Beitrag #5847Wie kommst du daher darauf, dass eine Investition immer eine Schuld ist?
Weil das total trivial ist? Wenn Du einen Computer kaufst, dann ist der Kaufpreis Deine "Schuld".
Zitat von Struffi im Beitrag #5847Durch Lohnerhöhung generiert man eine höhere Nachfrage, also auch einen höheren Konsum und setzt auf diese Weise Investitionsreize.
Im Optimalfall vielleicht. Oder Du hast einfach nur rechte Tasche, linke Tasche: "Ich zahle Dir mehr Geld, damit Du meine Produkte dann von meinem Geld kaufst."
Und Leute, die einen Berufseinstieg suchen, stehen vor einer höheren Hürde als zuvor. Ist das "sozial"?