Zitat von Riverrun im Beitrag #4972Noch ein Beispiel: Eine Betriebsstätte im Inland wird durchgefüttert weil im chinesischen Produktionsstandort 80h die Woche für 5€/h durchgeschufftet wird. Wird in dem Fall nicht auch von unten nach oben umverteilt?
Ich sag ja nicht, dass es die von euch beschrieben Probleme nicht gibt und ich kritisiere das auch, aber man muss das große Ganze doch etwas im Blick behalten.
Das ist natürlich menschenverachtende Arumentation par excellence von deiner Seite. VAMOS dazu!
Diese Betriebsstätten, siehe Siemens, machen massiv Gewinne und die Arbeitnehmer arbeiten mit Löhnen unter ihrer Produktivität. Der einzige der auf dieser Welt durchgefüttert wird sind die Kapitalisten dieser Welt. Denn weder deren Einkommen noch Ihre Vermögen sind in irgendeiner Weise zu rechtfertigen. Nicht zu sprechen von Milliarden-Erben, die ohne Arbeit zu diesem gekommen sind.
Menschenverachtend ist eher den deutschen Wohlstand auf dem Rücken der Schwellenländer aufzubauen und hier dann diese Gewinne umzuverteilen. Dazu fällt mir wirklich nichts mehr ein.
Wenn China (oder wer auch immer) Sozialstandards aufbaut und somit massiv die Preise anzieht schmelzen die Gewinne der deutschen Unternehmen doch weg wie nichts. Die Wertschöpfung liegt tatsächlich nämlich nur teilweise im Inland auch wenn sie von deutschen Unternehmen bilanziell erzielt werden.
Ansonsten sind das genau die Argumente, die ein gewissen amerikanischer Präsident im Wahlkampf verwendet hat. Hat Trump also doch recht?
Das ist alles Quatsch. 3000€ Minimum bei max. 30h pro Woche. Davon aber mindestens 50% Steuer damit unsere schlauen Politker auch was zum Umverteilen haben.
P.S. Mindestlohn von 1x€ hat meine Zustimmung. Halte ich Volkswirtschaftlich auch für verkraftbar.
Zitat von fedo94 im Beitrag #4980Also Aldi zahlt ja einen betriebsinternen Mindestlohn von 12 Flocken und ma arbeitet da in der Regel 25-30 Stunden in der Woche ^^
Bewerbung ist draußen...
"It's not luck when it keeps on happening." (Australian Open 2017)
Zitat von Riverrun im Beitrag #4977Menschenverachtend ist eher den deutschen Wohlstand auf dem Rücken der Schwellenländer aufzubauen und hier dann diese Gewinne umzuverteilen. Dazu fällt mir wirklich nichts mehr ein.
Wenn China (oder wer auch immer) Sozialstandards aufbaut und somit massiv die Preise anzieht schmelzen die Gewinne der deutschen Unternehmen doch weg wie nichts. Die Wertschöpfung liegt tatsächlich nämlich nur teilweise im Inland auch wenn sie von deutschen Unternehmen bilanziell erzielt werden.
Ansonsten sind das genau die Argumente, die ein gewissen amerikanischer Präsident im Wahlkampf verwendet hat. Hat Trump also doch recht?
Klar ist das Menschenverachtend, aber du hast doch vom "Durchfüttern" gesprochen. Habe aus dieser Argumentation entnommen Deutschland müsse die Löhne und Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer noch weiter senken, um eben nicht mehr "durchgefüttert" werden zu müssen. Zumindest ist das für mich die Logik deiner Argumentation, denn sie enthält ja eine Wertung. Falls dem nicht so ist, sorry! Deutschland hat auch ein völlig anderes Produktivitäts-und Wohlstandsniveau als z.B. China und kann seinen Arbeitern so natürlich auch gerechtfertigt höhere Löhne bezahlen. Ich glaube auch nicht, dass sich Arbeitnehmer in China auf Dauer von diesem autoritären Regime diese Arbeitsbedingungen und Löhne aufdrücken lassen wird. Du hast das schon angedeutet mit Aufbau von Sozialstandards. Der Mindestlohn ist ja in China bereits über die Jahre massiv angehoben worden.
Natürlich ist das nicht sinnvoll Zölle etc. aufzubauen. Aber es ist eben die Konsequenz wenn Nationen untereinander so unausgeglichene Handelsbilanzen haben. Einfach Buchhaltung eben. Gab ja schon ein Konzept vom Ökonomen Keynes, dass eine unausgeglichene Handelsbilanz weltweit sanktioniert. Aber setzt so was mal gegen die Exportwirtschaft politisch durch^^
Zitat von Riverrun im Beitrag #4970Beantwortet jetzt eigentlich nicht meine Frage. Ist der Facharbeiter bei den DAX Unternehmen mit 5000 brutto jetzt noch unten oder schon oben? Ist Hilfsarbeiter mit 1800 brutto jetzt unten oder im globalen Vergleich doch eher oben? Sollte ein deutsches Unternehmen mit großen Gewinnen in Ausland diese ausschließlich an das Inland abgeben? Oder doch eher global umverteilen? Und vorallem wie regelt man das?
Das regelt man einfach - Vermögenssteuer, Spitzensteuersatz hoch, Spekulationssteuern, keine Grosskonzerne und Banken mehr mit staatlichen Geldern füttern und stärker Reglementieren. Da bleibt genug übrig, um die Armut und das Aufklaffen der Wohlstandsschere zu bekämpfen. Oder wie in der Schweizer Initiative einen Faktor 1:12 (oder ähnliches) einführen, nach dem der Topverdiener im Unternehmen maximal diesen Faktor mehr verdienen darf als der Geringverdiener. Es gibt tausende Möglichkeiten eine fairere Gesellschaft aufzubauen. Derzeit entwickelt sich aber alles gerade ins Gegenteil...
Julietta von Görges for Weltpräsidentin! ------ Sascha Zverev: "I was born with a tennis racket in my hands." ------ Novak Dopingvic: "Kosovo is Kosovo." "I replace missing talent with doping." - retired in 2017
Zitat von fedo94 im Beitrag #4980Also Aldi zahlt ja einen betriebsinternen Mindestlohn von 12 Flocken und ma arbeitet da in der Regel 25-30 Stunden in der Woche ^^
in der Schweiz zahlen sie (Aldi-Suisse) einen (selbstauferlegten) Mindestlohn von 4000 CHF pro Monat. Das ist fürstlich entlohnt im Vergleich zum Niedriglohnland Deutschland. Und dennoch, oder gerade deshalb, brummt hier die Wirtschaft...
Julietta von Görges for Weltpräsidentin! ------ Sascha Zverev: "I was born with a tennis racket in my hands." ------ Novak Dopingvic: "Kosovo is Kosovo." "I replace missing talent with doping." - retired in 2017
Zitat von fedo94 im Beitrag #4980Also Aldi zahlt ja einen betriebsinternen Mindestlohn von 12 Flocken und ma arbeitet da in der Regel 25-30 Stunden in der Woche ^^
in der Schweiz zahlen sie (Aldi-Suisse) einen (selbstauferlegten) Mindestlohn von 4000 CHF pro Monat. Das ist fürstlich entlohnt im Vergleich zum Niedriglohnland Deutschland. Und dennoch brummt hier die Wirtschaft...
Du kannst doch das Preisniveau von Deutschland nicht mit der Schweiz vergleichen. und 12 Euro für einen ungelernten Arbeiter ist gutes Geld. wenn man da ne Ausbildung macht kommt man schnell auf 14-15. zum Vergleich, als Ingenieur oder bwler (mit Master) startet man mit ca. 20 die Stunde.
Zitat von Struffi im Beitrag #4975Das Lohnniveau muss also insgesamt in Deutschland steigen
Die Linke hatte in ihrem "Wahlprogramm" den Mindestlohn von 12 € + 30 Stunden Woche
Der Mindestlohn ist ein wunderbares Instrument, um von unten Druck auf die Löhne zu machen. Denn dann wollen sich natürlich auch die darüber liegenden Lohn-Gruppen vom Mindestlohn absetzen. Z.B. der Facharbeiter in einer Gewerkschaft. Auch die Verkürzung der Arbeitszeit (selbstverständlich bei vollem Lohnausgleich) ist ein plausibles Mittel um z.B. Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Wir merken uns also: Arbeitszeitverkürzung und steigende Löhne sind der Weg zum Glück! So könnte man sogar die Staatsausgaben für Sozialleistungen senken
Zitat von Struffi im Beitrag #4983 Klar ist das Menschenverachtend, aber du hast doch vom "Durchfüttern" gesprochen. Habe aus dieser Argumentation entnommen Deutschland müsse die Löhne und Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer noch weiter senken, um eben nicht mehr "durchgefüttert" werden zu müssen. Zumindest ist das für mich die Logik deiner Argumentation, denn sie enthält ja eine Wertung. Falls dem nicht so ist, sorry! Deutschland hat auch ein völlig anderes Produktivitäts-und Wohlstandsniveau als z.B. China und kann seinen Arbeitern so natürlich auch gerechtfertigt höhere Löhne bezahlen. Ich glaube auch nicht, dass sich Arbeitnehmer in China auf Dauer von diesem autoritären Regime diese Arbeitsbedingungen und Löhne aufdrücken lassen wird. Du hast das schon angedeutet mit Aufbau von Sozialstandards. Der Mindestlohn ist ja in China bereits über die Jahre massiv angehoben worden.
Natürlich ist das nicht sinnvoll Zölle etc. aufzubauen. Aber es ist eben die Konsequenz wenn Nationen untereinander so unausgeglichene Handelsbilanzen haben. Einfach Buchhaltung eben. Gab ja schon ein Konzept vom Ökonomen Keynes, dass eine unausgeglichene Handelsbilanz weltweit sanktioniert. Aber setzt so was mal gegen die Exportwirtschaft politisch durch^^
Natürlich war es so nicht gemeint. China sollte die Standards in unsere Richtung bewegen und nicht umgekehrt. Die Frage ist nur ob uns das Ergebnis gefällt ...
Die Schweiz lebt in erheblichem Umfang von Steuerflüchtlingen und Banken. Das ist nicht mit Deutschland vergleichbar.
Wobei man die Schweiz, mit seinen paar Millionen Einwohnern, massiv isolieren könnte. Aber dafür ist die Macht der Kapitaleigner in der Politik natürlich zu groß^^ Wir Hoeneßen!
Zitat von Struffi im Beitrag #4991und jeder will die Reichen auf Kosten der Anderen an sich binden, siehe Panama-Papers, Paradies-Papers und ...
So ist es. Nach meiner Erfahrung wird jede noch so absurde Gestaltungsmöglichkeit auch ausgenutzt, da ab einer gewissen Größe jeder Verwaltungsaufwand unbedeutend wird. Nur was tut man dagegen? Steuersatz für die ehrlichen Unternehmer ohne diese Möglichkeiten nach oben treiben damit was zum Umverteilen übrig bleibt? Ich halte das für äußerst unsozial!
Dann doch lieber etwas im Niedriglohnbereich machen (Mindestlohn erhöhen, Tarifbindung stärken etc.). Und übrigens muss der Mindestlohn dann auch für alle Gastarbeiter aus dem (europäischen) Ausland gelten!
Zitat von Bastiano im Beitrag #4992In Oesterreich sind die Gruenen abgewaehlt worden. Dies muss auch endlich in Deutschland passieren.
Ohne die Grünen wäre der Wahnsinn einfach weitergegangen und sie haben sich schon bei sozialen Kernthemen den fucking Neoliberalen wieder beugen lassen. Aber zum Glück nicht soweit, dass Sie sich völlig verraten haben. Eigentlich kann man den Grünen also danke sagen! Ich meine die FDP wollte schon wieder 30 Milliarden Steuersenkung^^ und das bei der Entwicklung der Steuern der letzten Jahrzehnte
Zitat von Struffi im Beitrag #4991und jeder will die Reichen auf Kosten der Anderen an sich binden, siehe Panama-Papers, Paradies-Papers und ...
So ist es. Nach meiner Erfahrung wird jede noch so absurde Gestaltungsmöglichkeit auch ausgenutzt, da ab einer gewissen Größe jeder Verwaltungsaufwand unbedeutend wird. Nur was tut man dagegen? Steuersatz für die ehrlichen Unternehmer ohne diese Möglichkeiten nach oben treiben damit was zum Umverteilen übrig bleibt? Ich halte das für äußerst unsozial!
Dann doch lieber etwas im Niedriglohnbereich machen (Mindestlohn erhöhen, Tarifbindung stärken etc.). Und übrigens muss der Mindestlohn dann auch für alle Gastarbeiter aus dem (europäischen) Ausland gelten!
Wie das gemacht wird is mir Schnuppe! Hauptsache es wird umverteilt^^ Wobei man bei den Unternehmen ja auch eine Progression bei der Steuer machen könnte und Freibeträge auf Gewinne, die ja hauptsächlich kleinen und mittelständigen Unternehmen zugute kämen.
Zitat von Struffi im Beitrag #4975Das Lohnniveau muss also insgesamt in Deutschland steigen
Die Linke hatte in ihrem "Wahlprogramm" den Mindestlohn von 12 € + 30 Stunden Woche
Bevor der Mindestlohn von 7 oder 8 Euro eingeführt wurde, da wurde auch ständig Angst geschürt von der Arbeitgeberseite, das die Welt damit untergeht und das dies Arbeitsplätze en masse vernichtet. Und was ist passiert nichts dergleichen. Auch 12 Euro würde Deutschland locker verkraften, was sind denn schon 12Euro die Stunde bei nem 40h Job, das sind etwas über 2000 Euro Bruttogehalt, immer noch weit unter dem Durchnittseinkommen ^^
Roger Federer = GreatestOfAllTime ONLY ROGER CAN DO
Zitat von FedEx im Beitrag #4997Auch 12 Euro würde Deutschland locker verkraften, was sind denn schon 12Euro die Stunde bei nem 40h Job, das sind etwas über 2000 Euro Bruttogehalt, immer noch weit unter dem Durchnittseinkommen ^^
Den bekommt dann aber jeder. Selbst der unqualifizierte, am Fließband arbeitende Abdelmalek, der fünf Worte Deutsch spricht und Messer und Gabel nur vom Hörensagen kennt.
"It's not luck when it keeps on happening." (Australian Open 2017)
Neuwahl nach der Bundestagswahl gab bisher seit 2. Weltkrieg noch nie in der Geschichte. Das aktuelle Wahlergebnis hat genug Möglichkeiten, dass die Regierungsbildung mit Mehrheit erreicht. Es kann man nicht wieder Verantwortung an die Wähler zurückgeben. Sollte die Parteien nicht geeinigt werden, gibt auch noch Minderheitsregierung unter Bundeskanzlerin. Neuwahl wäre riesiges Chao für ganzes Deutschland. Die werden sicher nicht zulassen.