Bei Federer erinnere ich mich an vier Partien, die er nach einer 2:0-Satzführung noch aus der Hand gab:
1. In Australien im Davis Cup Halbfinale 2003 gegen Lleyton Hewitt. Federer lag mit 2:0 in den Saätzen vorne und führte auch im 3.Satz bereits mit 5:3.
2. Beim Masters Cup Finale 2005 gegen David Nalbandian. Federer gewann die ersten beiden Sätze jeweils im Tiebreak und die anschließenden Sätz 2:6 1:6 6:7. Im 5. Satz konnte Federer einen 0:4 Rückstand nochmal in eine 6:5 Führung verwandeln.
3. Gegen Tsonga in Wimbledon 2011. Federer gab die letzten drei Sätze alle 4:6 durch Breaks in seinem erstem bzw. zweitem Aufschlagspiel des Satzes ab und erspielte sich gegen den in den Sätzen 3-5 wie entfesselt aufspielenden Franzosen keinen Breakball mehr.
4. Gegen Djokovic bei den US Open 2011. Federer gab die Sätze 3-5 mit 3:6 2:6 und 5:7 ab. Im 5.Satz vergab Federer eine 5:2 Führung stand bei 5:3 40:15 kruz vor dem Finaleinzug.
Federer hat wesentlich öfter einen 0:2 Satzrückstand gedreht als vergeben. Bei ihm hatte ich immer das Gefühl, dass er Matches noch drehen kann, bei denen er auf der Verliererstraße war. Denn die Gegner müssen ih Niveau immer bis zum letzten Punkt aufrecht erhalten und Federer traute man oft noch zu sich zu steigern. Nicht selten sind Gegner nach vergebenen Chancen dann im 4. oder 5.Satz völlig eingebrochen.
Nadal hat seltener 0:2 Satzrückstände gedreht, was vor allem daran liegt, dass er durch seine Konstanz erst gar nicht in die Verlegenheit kam solche hohen Rückstände zu drehen. Auch an Tagen schlechter Tagesform hat er es meistens geschafft die Matches vor dem 5.Satz zu beenden, daher hat er im Verhältnis bisher auch nicht übermäßig viele Matches über fünf Sätze absolvieren müssen. Nadal hat aber in einzelnen Sätzen schon oft hohe Rückstände aufgeholt. Ich erinnere mich an einige Matches, auch gegen Federer, bei den Nadal Doppelbreaks aufholte und den Satz noch gewann. Dies gelang ihm z.b. auch gegen Andujar bei den French Open, wo er bei einer 2:0 Satzführung im 3.Satz ein 1:5 0:40 noch in einen Satzgewinn verwandeln konnte. Oder gegen Tomic in Wimbledon ein 0:4 im 2.Satz. Da gibt es zahlkreiche Beispiele.
Es wurde schon angesprochen. Wenn der Gegner an einem Tag einfach besser als Nadal ist, dann hat sich die Niederlage meistens im Laufe des Matches angedeutet. Allerdings habe ich gegen Berdych im 3.Satz noch an den Sieg geglaubt. Nach dem 6:2 6:0 für Berdych in den ersten beiden Sätzen, hat Berdych im 3.Satz einige Male beim Aufschlag gewackelt und Nadal kam zu etlichen Chancen. Ich hatte den Eindruck, wenn er den 3.Satz für sich entscheiden kann, dass er dann Berdych noch knacken kann und dieser dann in der Folge in seinem Niveau etwas abgefallen wäre.