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| Zuletzt Online: 02.07.2016
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Krajicek hat Zverev zweimal eine WC für sein Turnier in Rotterdam gegeben. Ohne diese Verbindung würde er wohl in Stuttgart spielen. Außerdem ist das Turnier nicht so stark besetzt wie Stuttgart, bessere Chancen auf zumindest ein Halbfinale.
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Zverev auf verlorenem Posten verstehe ich auch nicht ganz, zumal er das letzte Duell für sich entscheiden konnte und Dimitrov nur wenig Grundschläge hat, die ihm wehtun können. Genauso kann man nicht sagen, dass Kohlschreiber locker in die 2. Runde kommt, schließlich weiß man ja noch gar nicht, wer der Qualifikant ist, da gibt es auch gute Spieler. Mal abwarten. Zu der Zverev-Diskussion von oben: Er hat momentan eine große Schwäche, das Klein-Klein-Spiel in netznähe. Dort spielt er wie ein Junior und denkt immer wieder, dass dieser und jener Schlag schon reicht, schließlich hat er das früher gegen Kinder auch immer, aber er spielt nun nicht mehr gegen Kinder. Ansonsten nimmt er eine sensationelle Entwicklung, vor allem gemessen an seinen großen körperlichen Nachteil gegenüber den 18/19-jährigen Nadals, Corics, Federers und Djokovics. Große Spieler brauchen einfach länger, um kompakt zu sein. Viele Spiele gewinnt er auch nur eng, weil er noch immer seine kleinen Konzentrationshänger hat, die jeder Jugendspieler hat. Normal führen diese Hänger dazu, dass junge Spieler gegen die Erfahrenen verlieren, Zverev schafft es immer wieder, dies zu kompensieren und trotzdem zu gewinnen, das allein zeigt, wie überlegen er diesen Spielern gegenüber sein wird in Zukunft. Nein, das variable Spiel von Kohlschreiber hat er nicht, das würde ich ihm als Trainer auch aktuell verbieten, weil er es noch nicht beherrscht, es zu riskant ist und er es vor allem nicht braucht (gegen alle Gegner außerhalb der Top5). Sein Spiel ist jedoch immer wieder sehr glanzvoll und spektakulär, weil er Grundschläge kann, die Kohlschreiber und Haas sich nicht einmal vorstellen können. Und wer das Spiel von ihm gegen Berdych in Hannover gesehen hat, muss feststellen, dass sein Spiel sehr viele Varianten umfasst, es gibt nur wenige, die solche Winkel von beiden Seiten anvisieren können. Außerdem kann er mit viel Topspin spielen oder extrem flach.
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Zverev spielt in den Niederlanden wegen Richard Krajicek, seinem Mentor, Teilzeitcoach und Rotterdam-Turnierdirektor. Er hat ihm dort in den letzten beiden Jahren eine WC gegeben und nun muss er zurückzahlen...außerdem war sich Stuttgart wohl zu sicher und hat sich nicht weiter um ihn bemüht (schließlich hat man ja den großen Roger...).
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Außerdem wird der Zverev mit ganz, ganz viel Training auch mal fast so kräftig wie die Serena;) Momentan wäre das jedenfalls noch ein enges Duell im Armdrücken, wer gewinnt, die überlegene Physis von Serena oder die Hebel von Zverev...?
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Ja, auch kleine Leute können einen potentiell starken Aufschlag haben. Siehe Dimitrov, Federer, Benni Becker...aber das hilft denen alles nichts, wenn sie nicht an die Percentage-Werte der Langen kommen. Jeder hat von Dimitrov schon mal einen perfekten Aufschlag gesehen, ja sogar von Benni Becker, aber was hilft denen das, wenn der viel zu selten kommt, als dass man sich wirklich auf ihn verlassen könnte? Zverev hat durch seine fast Zweimeter Winkel zur Verfügung, da können die Kleinen nur von Träumen. Du musst irgendwann die 70%-Marke bei den Ersten erreichen, alles andere ist egal.
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Dann spielt er wahrscheinlich noch bis Mitte November, das geht natürlich auch auf Kosten einer optimalen Saisonvorbereitung, dann will er jetzt wohl mit aller Macht zu einem Grand Slam-Turnier kommen.
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Danke! Der kriegt keine WC in Deutschland?
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Ja, Rückhand und Beinarbeit. Ich habe jetzt schon viele Spieler kommen und gehen sehen, aber noch nie eine so absurde Mischung beobachtet, wie sie Zverev hoffentlich in Zukunft darstellen wird. Er hat das Talent und die Bewegungsabläufe, die ihn irgendwann einmal fast wie Djokovic von der Grundlinie agieren lassen (nur mit härteren Schlägen) und das kombiniert mit einem Fast-Karlovic-Service. Das sollte nahezu unschlagbar sein. Also seine Größe ist kein spielerischer Nachteil. Er muss sich nicht darum kümmern, der beste, sicherste, originellste Spieler von der Grundlinie werden zu müssen. So gesehen ist Rublev z.B. gar nicht sein Konkurrent.
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Was spielt Marterer dieses Jahr eigentlich noch? Der hat mich in den letzten Wochen doch sehr beeindruckt, erinnert beim Aufschlag ein kleines bisschen an Goran I. Hat einen guten Touch für Stopps und ähnliches, harte Grundschläge. Viel Ruhe im Spiel. Ok, manchmal lässt er sich auf der Vorhand ein wenig zu viel Zeit. Wann hat es überhaupt mal einen deutschen Nachwuchsspieler gegeben, der regelmäßig eine zweistellige Anzahl an Assen serviert? Der Typ spielt in Deutschland seit Jahren unter dem Radar und überall wird behauptet, es gäbe keine deutschen Talente mehr. Dabei hat der mindestens genauso viel Talent, wie der hochgelobte Thiem.
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Ansonsten...gute Leistung gestern gegen einen, im ersten Satz zumindest, am Limit agierenden Berdych. Leider war klar, dass sich Berdych nicht auf das Spiel von Zverev einlässt und sofort jeden Ball attackiert. Interessant war zu beobachten, wie Zverev nach dem 0-3 darauf reagiert hat, er konnte ohne Probleme die neue Herausforderung annehmen und ging seinerseits gleich voll drauf. Auch wenn er hierfür seine geliebte Komfortzone verlassen musste. Daran sieht man, welch enorme Möglichkeiten er doch besitzt. Was jetzt schon nur noch zu einem Top10-Spieler fehlt, ist ein konstanter Aufschlag (ist aber normal, dass man den in seinem Alter noch nicht hat). Seine Übergänge ans Netz sind jetzt schon vom Timing her perfekt. Vor allem wenn man bedenkt, dass er dieses Element erst seit ein paar Monaten so konsequent nutzt. Seinen Stopp sollte er vielleicht eine Weile aus dem Repertoire nehmen, der einzige Schlag, der ihm nun wirklich selten gelingen will. Einzig Verletzungen können ihn noch stoppen, scheint mir leider nicht ganz unanfällig zu sein. Man hat auch sehen können, dass wenn er gefordert wird (wie gestern), er in der Lage ist, seine Beinarbeit (vor allem seitwärts) auf ein ganz anderes Level zu heben. Er spielt also viele Spiele nur im Schongang. Nach dem 0-3 im Ersten hat man richtig spüren können, wie er realisiert, jetzt muss ich um mein Leben spielen, sonst gibt das gegen den eine richtige Packung. Eine Schmach, die er sich in seinem letzten Saisonspiel nicht erlauben wollte. Man kann somit fast sagen, trotz Niederlage Ziel erreicht. Ein Vergleich mit Zverevs Lieblingsgegner Robredo ist hier ganz nett: Robredo spielt auch gerne so abwartend wie Zverev und kassierte in Cincinnati ein 0-6 1-6 gegen Berdych. In den letzten fünf Vergleichen mit Berdych hat er gar dreimal die Null bekommen. Daran sieht man, Robredo kann im Vergleich zu Zverev nicht einen Gang hochschalten und sich mit anderen Waffen wehren. Trotz seiner enormen Erfahrung. Soweit als kurze Einordnung.
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Der Physio von Zverev (Will Herbert) hat gesagt, dass Stockholm sein letztes Turnier in diesem Jahr sein wird (jetzt war).
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